Psychoanalyse

Psychoanalytische Psychotherapie /  PsychoanalyseSozial- und Kulturtheorie

„Das Glück ist aber etwas durchaus Subjektives.“  Sigmund Freud

Es gibt unterschiedliche Beweggründe sich in einen psychotherapeutischen Prozess einzulassen. Konkrete Probleme im Alltag, im Studien- oder Arbeitsumfeld, in der Familie, in Beziehungen oder psychische Belastungen wie Ängste, Depressionen, Zwänge sowie körperliche Symptome. Manche begeben sich in Therapie, weil sie mehr über sich erfahren möchten, über ihre Innenwelt, um das eigene Denken, Fühlen, Handeln sowie die Welt, die uns umgibt, besser zu verstehen, um Einsicht in teils unbewusste Anteile des Selbst zu erlangen und in der Folge die eigene Entscheidungsfreiheit und Handlungskompetenz zu erweitern.
Zeitweise geraten wir im Laufe des Leben in psychische Ausnahmesituationen, erleben außergewöhnliche Bewusstseinszustände, ausgelöst durch Krisen, Traumen, Nahtoderfahrungen oder induziert durch psychoaktive Substanzen. Die Bewältigung und Reflexion solcher Grenzerfahrungen kann Inhalt einer Psychotherapie werden und in unser persönliches Wachstum integriert werden.
Als Psychotherapeut sehe ich mich als Begleiter um gemeinsam mit Ihnen die Themen, die Sie mit in die Therapie bringen, zu beleuchten, zu bearbeiten und zu integrieren. Letztlich soll der Prozess der Selbstreflexion helfen, ein möglichst selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben leben zu können sowie eine möglichst uneingeschränkte Liebes-, Arbeits- und vor allem auch Genussfähigkeit zu erlangen.

Psychoanalytische Psychotherapie: Diese, auf der Psychoanalyse aufbauende Therapieform findet ein- bis zwei mal pro Woche statt. Die Dauer einer psychoanalytischen Psychotherapie, deren Zielsetzung oft eine bestimmte Problemstellung fokussiert, ist in der Regel kürzer als die einer Psychoanalyse, welche über mehrere Jahre gehen kann. Gemeinsam versuchen wir den oft unbewussten, manchmal verdrängten Ursachen von belastenden Symptomen, Schwierigkeiten im Alltag oder noch nicht gelebten Potentialen auf den Grund zu gehen und suchen gemeinsam Wege Herausforderungen zu begegnen, zu verstehen und vorwärts zu gehen. Psychoanalytische Psychotherapie findet im Sitzen statt, wodurch die Interaktion zwischen Ihnen und mir mehr im Fokus bleibt wohingegen das liegende Setting der Psychoanalyse dazu einlädt sich mehr den eigenen Gedanken, Gefühlen und inneren Bildern hinzugeben.

Psychoanalyse: Was bewegt uns, was treibt uns an so zu handeln, zu denken und zu empfinden wie wir es tun? Uns unserer zum Teil unbewussten Beweggründe unseres Verhaltens und Erlebens bewusst zu werden, ist eine wesentliche Zielsetzung einer Psychoanalyse, um hierdurch ein handlungsfähiges, eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Im therapeutischen Prozess beleuchten wir gemeinsam Ihre Stärken und Hemmungen, Ihre Ressourcen und Potentiale und wir versuchen die Botschaften von psychischen und psychosomatischen Beschwerden zu verstehen.

Der englische Psychoanalytiker Donald W. Winnicott sah im kreativen Menschen den gesunden Menschen. Während zu große Anpassung zu Unzufriedenheit und zum Gefühl der Fremdbestimmung führt, bedeutet eine kreative Lebensführung Schöpfer:in des eigenen Lebens zu sein. Kreativität meint hier, Neues für sich zu entdecken, sich anzueignen und integrieren zu können. 

Psychoanalyse erfolgt liegend drei bis vier Mal pro Woche. Die hohe Frequenz hilft im analytischen Prozess zu bleiben und das liegende Setting unterstützt den Prozess der freien Assoziation, mit deren Hilfe wir den Spuren ins Unbewusste folgen. Alles kann zur Sprache kommen: Probleme und Herausforderungen im Alltag, Familie oder Beruf, Hoffnungen und Träume sowie psychische oder körperliche Symptome.

Sozial- und Kulturtheorie: Psychoanalyse verstand sich seit ihrem Beginn auch als Sozial- und Kulturtheorie. Freud und sein Kreis sah Psychoanalyse als Forschungsinstrument um sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Phänomene auf ihren verborgenen Sinngehalt zu untersuchen und ihre Anwendung unter anderem in der Kulturgeschichte, Religion, Mythologie, Kunst, Literatur, Philosophie, Soziologie, Pädagogik, Kriminologie, sprich in allen Wissenschaften die ein tieferes Interesse an der menschlichen Psyche und im Sozialen haben. Psychoanalyse ist letztlich eine Theorie des Bewusstseins, welche auch den weit aus größeren Anteil des Unbewussten in den Blickwinkel nimmt.

Psychoanalytische Erkenntnisse und Methoden haben sich in unterschiedlichsten Disziplinen der Human- und Geisteswissenschaften verankert und finden darüber hinaus in Supervision, Coaching, Teamentwicklung und Organisationsberatung ihre Anwendung.